Heimatverein Philippsburg e. V.

Gegründet 1924

Weitere Heimatgeschichtliche Meldungen aus Philippsburg

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Drittes Großbild-Wandgemäde fertig gestellt

Noch rechtzeitig vor dem Wintereinbruch konnte der Maler Julius Hudec das Motiv "König Josef l. besucht 1702 und 1704 Philippsburg" fertig stellen. Die Hauswand an der Ecke Zeughausstr./Udenheimer Straße stellte die Familie Hauck zur Verfügung. Die Privatinitiative "Pro Philippsburg" unter der Leitung von Gaby Verhoeven-Jacobsen und die Sponsoren hatten sich für dieses Thema vor der Festhalle entschieden, um das königliche Ereignis als Glanzpunkt zu Beginn des 18. Jahrhunderts darzustellen. Seinerzeit war der hohe Besuch mit dem "Landauer" angereist und wurde im Schloss wahrhaft fürstlich empfangen. Von den Festungswällen schössen die Kanonen Salut und der König erinnerte sich später als deutscher Kaiser Josef l. noch gerne an seine Reisen an den Rhein. Den Kupferstich aus dem Jahre 1676 von Casper Bouffats, Antwerpen, konnte der Künstler als Hintergrund für die Szene meisterhaft wiedergeben. Natürlich ist das Schloss wie damals üblich stark überhöht gezeichnet, trotzdem sind die damaligen Vorstellungen authentisch.

"Pro Philippsburg" plant noch weitere drei Wandmalereien, die im kommenden Frühjahr zur Ausführung kommen. Die Privatinitiative, die sämtliche Kosten über Spenden abwickelt, dankt daher auf das Herzlichste allen Sponsoren und Hausbesitzern. Ebenso gilt der Dank dem Bürgermeister Stefan Martus, dem Gemeinderat und allen ehrenamtlichen Helfern. Im Namen der Mitglieder der Initiative wünscht die Vorsitzende Gaby Verhoeven-Jacobsen der gesamten Bevölkerung ein glückliches und friedvolles neues Jahr.

 E. Zimmermann
 

Wissen und Sehen über den Bruhrain vermehren

Thomas Adams Buch

"Streifzüge zwischen Karlsruhe und Heidelberg"


Adams Buch ist in neun große Kapitel mit jeweils verschiedenen Schwerpunkten gegliedert. Und er warnt: "Unvollständigkeit ausdrücklich garantiert". Als Ausgewähltes aus Philippsburg sind das Senator-Burda-Haus und heutige Museum, das Manz-Denkmal "Pax Aeterna", die Goldwäscherei, die Knaudenheim-Huttenheim- Rhein-Historie, Rheinsheim mit schönem Nachtfoto vom "Dom", aber ebenso das Kernkraftwerk in der Landschaft vertreten.

"Streifzüge" heißt es ja im Buchtitel. Und wer sich einstimmt, Vorbereitungen zum praktischen Erkunden trifft, wird in diesem immer noch handlichen 370-Seiten-Buch lesen. Es ist so spannend geschrieben, dass man irgendwo begonnen nur schwer wieder aufhört. Wer aber einen "Streifzug" vorbereitet, der freut sich über eine weitere Qualität des Bandes: Unübersehbar im farbigen Kästchen findet er exakte Angaben, ob das beschriebene Objekt frei zugänglich ist oder wann, bei wem und wo samt Telefon oder Mail Genaueres oder Anmeldung kostenlos oder gegen Obolus möglich ist. Das erspart viel Zeit für kompli­zierte Eigensuche.

                Bild: LH (statt Original)

v.l.n.r.: Bürgermeister Stefan Martus, Heimatvereinsvorsitzende Helga Steinel-Hofmann, Autor Thomas Adam, Bankvorstand Andreas Hoffmann

So schnell könnte man die nötigen Links im Internet gar nicht alle aufrufen, wie sie einem Thomas Adam, Autor des neuen und erstmals vorgestellten Buches "Streifzüge zwischen Karlsruhe und Heidelberg" mündlich aufbereitet in rasantem Sprechtempo präsentierte. Doch dahinter steht spürbar eine unbändige Konzentration, die sich auf die Zuhörer im vollbesetzten Media-Raum der Volksbank Bruhrain-Kraich-Hardt in Philipps­burg übertrug. Ja, der volle Bankname ist hier wesentlich, erklärte Autor Adam, der Bruchsaler Museumsleiter, bei der man­chen verwundernden Wahl von Philippsburg als Erstpräsentationsort. Denn wie soll man diesen Landschaftsraum griffig bezeichnen, den das Buch zum Inhalt hat: "Nördliche Oberrheinebene" etwa, von Karlsruhe mit Stutensee, Graben-Neudorf, Philippsburg, Waghäusel und weiteren Orten? Wohl kaum. Doch mit dem Begriff "Bruhrain" kommt man dem Inhaltlichen wie auch einer touristisch markanten Form näher - mit einigen Seiten-Sprüngen auch ins nahe Kraichgauer Hügelland oder über den Rhein nach Germersheim oder Speyer. Und Philippsburg liegt ziemlich in der Mitte des gewählten geografischen Bereiches. "Man sieht nur, was man weiß", führt der Autor als Motto für seine Bucharbeit an. Es gibt, so zeigt er, noch so viel unentdeckte Landschaft in diesem spannenden Raum. Viele Einzel -Dokumentationen gibt es, über den Raum im Ganzen aber nichts. So will Adam gerade hier Sehen und Wissen ver­mehren, nicht zuletzt, um Thementouren durch diese Region anzuregen.

Als Hausherr und Namensträger von Bruhrain wie Hardt hatte Bankvorstand Andreas Hoffmann in seiner Begrüßung das kulturelle Engagement des Hauses betont und das große Echo begrüßt. Gleichzeitig dankte er nochmals Ekkehard Zimmermann für seine kulturhistorischen Aktivitäten in unzähligen Veranstaltungen bei der Volksbank. Für die einladende Stadt Philippsburg dankte Bürgermeister Stefan Martus dem Bankhaus für den exzellenten Media-Raum zur Präsentation im Rahmen erprobter guter Zusammenarbeit.

Er hoffe, das Buch werde dazu beitragen, die Identität der Orte zu erhalten und aufbauend auf gemeinsamen Berührungspunkten in der Vergangenheit heutigen Zusammenhalt zu fördern. Dorothee Kühnel vom Buchverlag G. Braun beschrieb, wie aus der geplanten bescheideneren Schrift ein veritables Handbuch geworden ist.
Es gebe bislang nichts Vergleichbares. Und "es gab nichts zu kürzen". Die Philippsburger Heimatvereinsvorsitzende Helga Steinel-Hofmann kennt Thomas Adam lange über gemeinsame Aktivitäten beim Natur- und Umweltschutz. Sie war es auch, die die Wahl Philippsburgs als Vorstellungsort detailliert erläuterte.

Der Heimatverein verdanke Adam viele Anregungen. Die Musik-und Kunstschule Philippsburg umrahmte den Abend musikalisch mit ihrem Leiter Matthias Hutter und den Saxophonistinnen Lydia Hildebrand und Carolin Brand. Sämtliche mitgebrachten Buchexemplare am Büchertisch der Buchhandlung "Leselust und Gaumenfreuden" waren ausverkauft. Das Buch ist aber im Ladengeschäft weiter vorrätig.

Reeb, Stadtanzeiger 23.10.2008

                                       Bild: LH

Die Geschichte der Missouri-Fiesers

- Teil 1 -

Wilhelm und Anna Theodora Fieser

Wilhelm Fieser wurde am 19. November 1853 als Sohn von Simon und Mary Josephine Fieser geb'. Odenwald in Philipps­burg, einer Stadt in Baden, Deutschland, geboren. Er wurde in Philippsburg, in der katholischen Kirche St. Maria, am 27. November 1853 von Pfarrer Joseph Krolls getauft. Sein Tauf­pate war Pfarrer Joseph Odenwald, Zeugen waren Eduard Jo­seph Liehen, Stadtrat, und Nikolaus Odenwald. Wenig ist über Wilhelm in seinen jungen Jahren bekannt. Zu jener Zeit herrsch­ten in Deutschland Unruhen, hervorgerufen durch Landbarone oder Herzöge, die untereinander Kleinkriege ausfochten. Da er nicht in diese Konflikte verwickelt werden wollte, beschloss Wil­helm nach Amerika zu gehen. Bevor er Deutschland verlassen konnte, musste er nachweisen, dass er Militärdienst abgeleistet hatte, oder er musste Aufschub erlangen. Seine spätere Frau, Anna Theodora Seiler (ebenfalls aus Philippsburg), erwirkte den Aufschub durch den Stadtstallmeister und machte den Weg für die Abreise in die Vereinigten Staaten frei. Am 20. Oktober 1875 fuhr Wilhelm, jetzt 21 Jahre alt, in die Stadt Bremerhaven, Deutschland.

Wilhelm Fieser

An diesem Tag ging er an Bord des Schiffes "S.S. Braunschweig". Seine Reise führte ihn in die Nordsee, wo der Wind stürmisch blies und das Wetter kalt und nass werden ließ. Am 22. passierten sie die englische Küste und kamen um 3.00 Uhr morgens in South Hampton an. Hier nahm das Schiff Ladung und zusätzli­che Passagiere auf. Sie leg­ten bei besserem Wetter ab, das zehn Tage anhielt. Dann liefen sie in einen un­geheuren Sturm in der Nähe der Eisberge Neufundlands, wo das Wetter schrecklich kalt war. Wilhelm schrieb in einem Brief an seine spätere Frau von 1875, dass er zwei Tage lang seekrank war. Während des ersten Teils der Reise spielte die Musik, man sang und tanzte, aber das hörte alles auf, als alle seekrank wurden. Am 5. De­zember sichteten sie die Küste Kanadas und warfen im Gold nahe Kap Henri An­ker, wo einige der Passagiere von Bord gingen. Am nächsten Tag kam ihr Schiff morgens um drei Uhr im Hafen von Balti­more, Maryland, an. Sie durften das Schiff verlassen und unter­zogen sich den Einwanderungsformalitäten. Er machte einen Freund ausfindig, der damals in Baltimore lebte und Wilhelm die Stadt zeigte. Wilhelm war erstaunt angesichts der großen Zahl offener Läden, die am späten Samstagabend noch geöffnet hatten.

Wilhelm hatte auch noch die Adresse von Herrn Fladung, des­sen Bruder in Philippsburg wohnte. Er nahm Wilhelm auf und gab ihm Arbeit in einer Möbelfabrik. Herr Fladung hatte mit Philippsburg lange keinen Kontakt mehr gehabt und freute sich, dass Wilhelm ihn mit Neuigkeiten aus seiner. Heimatstadt füttern konnte. Das Möbelgeschäft lief so schlecht, dass Wilhelm nach Joliet, Illinois, zog, wo seine Schwestern Emma Lambert und Caroline Blümel wohnten. Er bekam Arbeit bei der Pullmann Company, wo er beim Bau von Eisenbahnwaggons Schreinerarbeiten verrichtete. Während der nächsten paar Jahre pen­delte er zwischen Joliet und Chicago, Illinois und Baltimore, Maryland. Es ist festgehalten, dass Wilhelm kurz nach seiner Ankunft in diesem Land seinen Vornamen in amerikanisch "Wil­liam" änderte. Hier wird "Wilhelm" verwendet, um eine Ver­wechslung zu vermeiden.

Anna Theodora Seiler wurde am 15. April 1856, abends 11.00 Uhr, als Tochter von Siegfried Franz Seiler und Katherina geb. Breitenberger, in Philippsburg, einer Stadt in Baden, Deutsch­land, geboren. Sie wurde in derselben Kirche wie Wilhelm von Pfarrer Hesse getauft. Ihre Paten waren Anna und Josef Brei­tenberger und Nikolaus Rothenweil. Die Breitenbergers waren Annas Tante und Onkel mütterlicherseits.

In seinem Brief an Anna schilderte Wilhelm die Vereinigten Staaten von Amerika als das verheißende Land und überzeugte sie, hierher zu kommen und ihn zu heiraten. Es ist nicht bekannt, ob Anna und Wilhelm in Deutschland oder Amerika heirateten. Ort, Datum und Zeit der Hochzeit sind derzeit unbekannt.
 

Nach ihrer Verheiratung lebten sie weiterhin in Joliet und Chicago. Ihr erstes Kind, ein Sohn, Joseph W. Fieser, wurde am 19. September 1879 geboren und starb 18 Monate später. Ein zweiterSohn, Karl Fieser, wurde am 21. September 1880 geboren unbd starb 6 Monate später. Die Todesursache ist auf den auf Mikrofilm aufgenommenen Sterbeurkunden unleserlich. Sie wurden beideauf dem St. Bonifatius-Friedhof, Lawrence Avenue 1500, in Chicago, Illinois, beerdigt. Die Gräberwurden eingeebnet und neue darüber angelegt. Anna wurde wieder schwanger, aber wahrscheinlichwar sie voller Angst, noch ein Kind in Amerika zu verlieren. Niedergeschlagen und voller Heimwehkehrte sie nach Deutschland zurück. Dort blieb sie bis nach der Geburt des dritten Sohnes, Joseph William Fieser, am 5. Mai 1882. (Er wurde an 22. Januar 1903, drei Monate vor seinem 21. Geburtstag, in den Vereinigten Staaten von einem Zug getötet.)
Der Ort,an dem das Zugunglück geschah, muß noch überprüft werden. Mit Ermunterung ihrer Mutter kehrte Anna nach Joes Geburt nach Amerika zurück. Wilhelm lebte damals in Chicago, Illinois.
Ein weiterer Sohn, William, wurde am 29. Juli 1883 geboren, während sie in Chicago, Illinois,wohnten. Er erreichte das Alter vön 90.
Wilhelms Gesundheit ließ nach, in erster Linie verursacht durch den Staub, dem er bei seiner Tätigkeit als Schreiner ausgesetzt war (er arbeitete in einem geschlossenen Raum, was sein Atmungssystern beeinträchtigte). Der Arzt empfahl ihm eine Beschäftigung im Freien, wo die Luft sauber sei.
Wilhelm erfuhr von einem Rechtsanwalt (Name unbekannt), daß im Südosten Missouris Land vorhanden war, auf dem es Weißkiefern im Überfluß gab und das zu einem vernünftigen Preis zu haben war. Wilhelm erwog, eine Sägemühle zu eröffhen. Er und Anna beschlossen, dort ihr neues Zuhause einzurichten. Sie kauften am 11. Dezember 1883 320 acres zu 1200 $. (1 acre 40.468ar), 20 Meilen südöstlich von Salem, Missouri, außerhalb des Kleinstädtchens Greeley, im Reynolds County. Eine Sägemühle wurde mit örtlicher Hilfe errichtet und betrieben, bis die Buben alt genug waren, sie zu übernehmen. Die Familie wuchs weiter, um 7 weitere Söhne und eine Tochter, närnlich: (Foto von 1903)

Hintere Reihe, von links nach rechts: Charles, Williarn, Mary, Tony, Kusin William Bluemel (Sohn

von Wilhelms Schwester).

Vordere Reihe, von links nach rechts: Frank, Edward, Vater Williarn, Mutter Anna, Louis, Lawren-

ce.

Leo steht vorn, er hält ein Bild seines verstorbenen Bruders Joseph.


 

Charles, geboren am 12. November 1884, starb am 29. November 1977 (93).
Anthony, geboren am 15. Februar 1888, starb am 16. Mai 1961 (73).
Mary, geboren am 23. Februar 1890, starb am 24. Juli 1976 (86).
Lawience, geboien am 26 Februar 1892, starb am 21 Februar 1979 (87)
Edward, geboren am 11. November 1894, starb am 24. Dezember 1978 (84).
Frank, geboren am 26. Oktoberl896, starb am 2. April1976 (79).
Louis, geboren am 27. Dezember 1897, starb am 24. Februar 1980 (82).
Leo, geboren am 6. Juli1900, starb am 7. August 1986 (86).
Ausschließlich der beiden Erstgeborenen, war das Durchschnittsalter 78. Der Älteste war Charlie,93.
 

Die Geschichte der Missouri-Fiesers

- Teil 3 -

Die zu jener Zeit einzig mögliche Schulbildung war der Unter­richt ihrer Mutter aus der Bibel und Katechismus, die in Deutsch geschrieben waren. So konnten die Kinder Deutsch vor Eng­lisch sprechen. Die erste Schule in dieser Gegend war im Fie-ser-Haus. Eine Lehrerin namens Stella Walker unterrichtete dort mehrere Monate lang. Auch mehrere Nachbarn schickten ihre Kinder, aber als immer mehr Kinder kamen, brauchte man ein Schulhaus. Eines wurde gegenüber dem Fieser-Haus gebaut. Die McMurty-Schule wurde nach dem nahe gelegenen Flüss­chen benannt, welches in die Westgabel des Black River mündet. Die jüngeren Kinder blieben länger in der Schule als die älteren, die in der Sägerei arbeiten und Feldarbeit verrichten mussten. Als mehr Geld vorhanden war, wurden Vollzeitlehrer angestellt, deren einer Herbert Howell war. Es gab nicht viel Unterhaltung für die Kinder im abgelegenen Waldgebiet, daher beschäftigten sie sich mit dem, was sie hatten; sie machten Spielzeug aus Holz oder alten Maschinenteilen, spielten Stock­spiele und machten sich ihre eigenen Holzschlitten. Anna, die mit einer ungewöhnlich feinen Singstimme begabt war, pflegte deutsche Lieder zu singen und die Kinder stimmten ein. Mit der Zeit erwarben sie verschiedene Musikinstrumente, und die Buben brachten sich das Spielen selbst bei. Sie sparten Geld zusammen, kauften sich Uniformen und bildeten die "Fieser-Kapelle". Die Buben suchten häufig nicht-katholische Kirchen auf, in denen sie spielten und sangen.

Einmal hatte ein älterer Junge (wer, ist unbekannt) ein Seil um eine Kiste gebunden, in der seine Schwester Mary saß, und zog sie über den Hof. Zuerst lachte Mary und war vergnügt, dann schlug die Stimmung um, und sie fing an zu weinen. Ihr Bruder, über den Stimmungsumschwung erschrocken, rief ihre Mutter herbei. Man stellte fest, dass während Mary herumgezo­gen worden war, der Kistenboden abgewetzt und durchlöchert worden war, so dass Marys Hintern auf dem Boden schleifte. Wilhelm duldete bei der Arbeit der Kinder keine Nachlässigkeit, denn er war ein strenger und unnachgiebiger Zuchtmeister. Bei einem Unfall während des Baumfällens, stürzte ein Baum nach hinten und brach Wilhelms Bein. Die Buben brachten ihn in einem Holzwagen nach Hause, wo Anna das Bein einrichtete. Nach dem Unfall hinkte er beim Gehen leicht. Man glaubt, dass Wilhelm aufgrund der Schmerzen und des Unfalltraumas mil­der wurde. Von Ken Fieser Übersetzung: Ida Weick
 

Die Geschichte der Missouri-Fiesers

- Teil 4 -

Die Familie Fieser hatte immer Maultiere, Pferde, Schweine, Hühner und Schafe. Die Schafe wurden geschoren, die Wolle gekämmt und gesponnen. Später wurde die Wolle zum Käm­men nach Salem, Missouri, geschickt, was Anna eine Menge Zeit sparte. Anna spann die Wolle, zwirnte sie und färbte sie in verschiedenen Farben. Dann pflegte sie Mützen, Pullover und Socken zu machen, was nicht lange dauerte. Man erzählte sich, dass Anna beim Stricken ihren Kindern aus der Zeitung verlas, und nur dann auf ihr Werk herunterschaute, wenn sie das Farb­muster überprüfen wollte. Beim Stopfen pflegte sie eine Holz­kugel im Socken zu verwenden.

Die Fiesers zogen mehr Schweine als Rinder auf, deshalb ent­hielt ihr Essen meist Schweinefleisch. Es wurde überwiegend Maisbrot gegessen, manchmal dreimal am Tag. Sie aßen auch Mengen von Bohnen, Gemüse, weißen Rüben und hatten im­mer ein großes Fass Sauerkraut. Anne backte viel: Brot, Ku­chen, Plätzchen und Obstkuchen. Ihr Lieblingsgetränk war Ap­felmost, den sie süßten, wenn er säuerlich war. Wurde er sauer, wurde er als Essig verwendet.

Weihnachten war eine sehr aufregende Zeit. Die Kinder fädelten Popcorn auf, um den Baum zu schmücken. Der Baum wurde auch mit Kerzen dekoriert, aber aufgrund der Brandgefahr wur­den sie nur kurz angezündet, während Weihnachtslieder gesun­gen wurden. Die älteren Buben fanden gewöhnlich eine Ent­schuldigung, um in die Scheune zu gehen und Dinge zu finden, mit denen sie schreckliche Geräusche machten, wie eine Kette, die über die Veranda gezogen wurde, zum Zeichen dafür, dass "Kris Kringle" (ich vermute: Christkind) mit einem Sack voller Geschenke kam. Weihnachten wurde zu etwas Besonderem durch Plätzchen und hausgemachten Süßigkeiten. Anna war um die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Fami­lie sehr besorgt, und das strömte auch auf ihre Nachbarn über und bezog sie ein. Dies brachte ihr den Spitznamen "Engel der Ozarks" ein. Wenn jemand krank oder verletzt war, oder ein Baby bekam, wandte man sich um Hilfe an sie. Bei der Behand­lung von Fieber, Infektionen und anderen Leiden wandte sie die Wasserheilmethode an. Dabei wird heißes und kaltes Wasser abwechselnd verwendet. Bei Kröpfen kochte sie einen Eichen­rindenabsud, durchtränkte ein Handtuch damit und legte es auf den Kröpf. Gegen Hämorrhoiden wandte sie Sitzbäder an, eine Behandlung, die noch heute angewandt wird. Anna füngierte bei vielen Geburten als Hebamme und stand ihrer eigenen Tochter Mary bei der Entbindung von Annas Enkel George Bor-chers am 9. Februar 1918 bei. Seinerzeit war Mary von Clarks-ville, Arkansas, unterwegs zu ihrem neuen Zuhause in Wis-consin.

Von 1915 bis 1918 ließ das Sägegeschäft der Fiesers auf ver­schiedenen Gründen nach. Gründe waren die Konkurrenz, die Nichtbezahlung durch ihre Kunden, Wilhelm wurde älter (über 60), und die meisten ihrer Söhne waren weggezogen. Wilhelm und Anna beschlossen, sich nach einem neuen Zuhause umzu­sehen. Wegen Annas unaufhörlichem, tief verwurzeltem Glau­ben wollte sie in die Nähe einer katholischen Kirche ziehen. Wilhelm suchte ein leichteres Leben. Sie lasen von einem Pries­ter, Hochwürden Tessler, im südöstlichen Teil von Missouri, Maiden und Wilhelmina. Die Fiesers wählten Wilhelmina aus, da es die neueste Siedlung war und eine eigene Kirche hatte. Am 4. Oktober 1918 kaufte Wilhelm 80 acres für 3.000 $, 1.500 $ in bar und 1.500 $ in Steuermarken, von Louise Labbe, der Witwe von Anton Labbe. Wilhelm und Anna zogen mit einigen ihrer Söhne nach Wilhelmina, kurz darauf gefolgt von anderen Söhnen, Lawrence, Louis und Tony, die in Bunker, Missouri, lebten. Charlie kam aus New Hamburg, Missouri. Edward ging nach seiner Entlassung für kurze Zeit nach Wilhelmina, später schloss er sich dem Jesuitenorden an und trat in das St.-Stanis-laus-Seminar in Florrisant, Missouri, am 10. September 1920 ein. Leo verließ Wilhelm und trat am 23. Juli 1921 in denselben Jesuitenorden ein. Louis, Frank und Tony zogen nach St. Louis, Missouri, und ließen Lawrence, Bill und Charlie zurück, die in Wilhelmina lebten.

Von Ken Fieser

Ãœbersetzung: Ida Weick

mit freundlicher Genehmigung von Siegmar Fieser

Fortsetzung folgt!

Die Geschichte der Missouri-Fiesers

- Teil 5 -

Während der Zwanziger-, Dreißiger- und Vierziger Jahre waren die Zeiten in Wilhelmina gut. Es war eine ansehnliche Gemeinde mit meist religiösen Leuten. Es gab eine Menge religiöser Dienste. Sie betreuten die Kreuzwegstationen, sangen im Chor mit den Schwestern und später mit Cecilia (Ordensschwester) Fieser, als sie Organistin wurde. Es gab Veranstaltungen mit Abendessen, Kaffee und Kuchen, Tanz und ehrbare Vergnü­gungen für jung und alt. Zuerst gab es nur unbefestigte Straßen. Es gab auch keinen Strom, kein Gas, kein Telefon und kein Radio. Holz wurde zum Heizen und Kochen verwendet. Schließlich taten sich die Männer zusammen, um eine Telefon­leitung nach Campbell, Missouri, zu bauen. Die Straße nach Campbell wurde gekiest und schließlich asphaltiert. Nach und nach wurde die Elektrizität eingeführt. Anna stellte viele Male fest, dass die Jahre in Wilhelmina die glücklichsten ihres Le­bens waren.

 

Anna, mütterlich, freundlich, sehr religiös, Naturärztin, wurde von all ihren Kindern und Schwiegertöchtern sehr geliebt und hoch geehrt. Obwohl sie durch eine arthritische Schulter behin­dert war, arbeitete sie schwer und war bis zu ihrem Tod an Lungenflügelentzündung im Alter von 76 Jahren am 20. Januar 1933 um 8.30 Uhr, adrett und sauber.

Wilhelm Fieser, ein ziemlich kleiner Mann, der dichtes schwar­zes Haar hatte und nicht kahl wurde, hatte tiefliegende Augen, ein schmales Kinn, trug später einen Vollbart, Schreiner von Beruf, streng, Zuchtmeister, konnte tagelang schmollen. Auch er war religiös, arbeitete hart und war ein flexibler Unternehmer. Wilhelm starb am 19. April 1937, 8.00 Uhr, im Alter von 83 Jahren an chronischer Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Beide sind auf dem Heilig-Herz-Friedhof in Wilhelmina, Mis­souri, beerdigt. Von Ken Fieser Übersetzung: Ida Weick mit freundlicher Genehmigung von Siegmar Fieser

Architektenauftrag für Planung Heimatmuseum

Der Gemeinderat hat vorbehaltlich des Abschlusses einer Nutzungsvereinbarung zwischen der Stadt Philippsburg und dem Heimatverein einstimmig das Philippsburger Architekturbüro Seyfarth mit der Planung für das Heimatmuseum beauftragt. Stadt und Verein müssen sich demnach zuvor noch definitiv über ein Nutzungskonzept absprechen. Der Gemeinderat stimmte außerdem ebenso einhellig der Umnutzung der Scheune des entsprechenden Anwesens in der Kronenwerkstraße 1 als nicht gewerbliche Werkstatt zu. Der Architektenvertrag ist Voraussetzung dafür, dass die gegenüber dem Regierungspräsidium als Förderstelle vorgestellten geplanten Aktivitäten wie eine "Denkmalklinik" angegangen werden können. Danach sollen dort Projekte mit Jugendlichen und jungen Arbeitslosen durchgeführt werden. Dabei geht es um die Restaurierung von Museumsstücken unter fachlicher Anleitung. Diese Nutzung ist weder gewerblich noch störend für die Nachbarschaft. Sie soll auch lediglich zeitweise erfolgen. Der Heimatverein hat in seinen Sammlungen unter anderem bedeutende auf Hieronymus Nopp zurückgehende Bestände.

Stadtanzeiger 05.06.2008, Reeb

Philippsburgs bleibender Dank an seinen Ehrenbürger Franz Burda

Festtag am Philippusbrunnen mit großer Bürgerbeteiligung

"Ein Tag des Glücks und der Zufriedenheit" sei dieser Tag in Philippsburg gewesen und bleibe ihm unvergessen. So bedankte sich inzwischen Kurt Neuschütz als Ehrengast aus dem Hause Burda nach seiner Teilnahme am Festakt der Stadt am Wochenende beim Philippusbrunnen-Fest. Stadt und Bürger gedachten hierbei des 50. Jahrestages der Verleihung der Ehrenbürgerwürde 1958 an den berühmten Sohn der Stadt, Senator Dr. Franz Burda, und die Einweihung des von ihm gestifteten Philippusbrunnens auf dem lle-de-Re-Platz. Bei strahlendem Frühlingswetter hatte Bürgermeister Stefan Martus in Anwesenheit von Neuschütz und zahlreichen weiteren Ehrengästen den offiziellen Festakt vor der Kulisse einer zahlreich erschienenen Bürgerschaft eröffnet. Er erinnerte daran, wie Neuschütz, jahrzehntelang engster Mitarbeiter des Senators und Ehrenbürgers, oft mit ihm zusammen in dessen Heimatstadt Philippsburg wieder zu Besuch weilte und alte Beziehungen pflegte. "In Dankbarkeit erinnern wir uns an Franz Burda", so der Bürgermeister. Hier hatte Burda die Volksschule besucht, später Volkswirtschaft studiert, wurde Meister im Schriftsetzer- und Druckerhandwerk und promovierte schließlich an der Universität Erlangen. Mit 26 Jahren hatte er 1929 nach dem Tod des Vaters die Leitung von Verlag und Druckerei übernommen, 20 Jahre später gebot er über ein Verlagsimperium mit über 4 000 Mitarbeitern. Der Name Burda war zu einem europäischen Begriff geworden. Heute ist die "Hubert Burda Media Holding" mit rund 7000 Mitarbeitern einer der größten Verlags- und Medienkonzerne Deutschlands. Der Philippsburger Ehrenbürger Dr. Franz Burda war sich bei allen Erfolgen als Mensch immer treu geblieben. Aus seiner Herkunft aus der kleinen Stadt Philippsburg hat er nie einen Hehl gemacht und seine Liebe und Verbundenheit zu ihr in vielen Besuchen und auch Stiftungen unter Beweis gestellt. Bürgermeister Martus erwähnte die "Senator-Burda-Anlage" ebenso wie das dortige Trommler-Denkmal. 1958 stiftete Franz Burda den Philippusbrunnen, nachdem er am Vorabend der Brunnenweihe in der Festhalle Philippsburg zum Ehrenbürger der Stadt ernannt worden war. Dr. Peter Hobbing, Sohn des Bildhauers Edzard Hobbing, der den Philippusbrunnen damals künstlerisch gestaltet hatte, gehörte jetzt ebenfalls zu den Ehrengästen. Dieser Tag des Festakts war übrigens zugleich der Gedenktag des heiligen Philippus, der oben auf der Brunnensäule in Stein gemeißelt zu sehen ist. Im unteren Teil der Säule befindet sich beim Philippsburger Wappen auch ein Porträt des Ehrenbürgers Burda.

Zur Geschichte des Brunnens fanden die Festgäste im gegenüberliegenden Grundbuchamt eine Dokumentation mit detaillierten Beschreibungen durch Geza Milvich vom Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis Club Rheingraf von Salm. Bei späterer Renovierung der farblichen Brunnenbildgestaltung hatten insbesondere Kunsterzieher Helmut Neumann und Malermeister Adalbert Mernyak mitgewirkt, dessen Witwe jetzt gleichfalls zu den Ehrengästen gehörte. Der Brunnen als Philippsburger Schmuckstück hat seitdem seinen festen Platz im städtischen Erscheinungsbild.

Bürgermeister Martus verwies auch auf die besondere Öffnung des Festungs- und Waffengeschichtlichen Museums im nahen Burda-Haus, wo unter anderem eine Büste des Ehrenbürgers zu sehen ist. Sein Dank galt hier Ekkehard Zimmermann, Dieter Haas und Heinz Klingheimer, die sich um Museumsgäste bemühten.

Die Besucher wurden während des Festakts und danach im Großzelt und auf den Bankreihen im Freien mit einem umfangreichen musikalischen Programm unterhalten. Hierfür dankte Bürgermeister Martus ausdrücklich der rührigen Vorsitzenden der Privatinitiative "Pro Philippsburg", Stadträtin Gaby Verhoe-ven-Jacobsen, und der Vorsitzenden der Leistungsgemeinschaft der Selbständigen, Luitgard Wenz. Nach dem Saxophon-Quartett der Musik- und Kunstschule erhielt das von Frau Verhoeven-Jacobsen moderierte Programm besonderen Glanz durch die vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommenen Auftritte des Mainzer Hofsängers Stefan Zier, am Flügel begleitet von Pianist Bernd Camin. Auch die Badner Schalmeien unter ihrem musikalischen Leiter Björn Bodmer erfreuten das Festpublikurn.

Zu den Gästen zählten auch Landtagsabgeordneter Walter Heiler, Bürgermeister von Waghäusel, Philippsburgs Bürgermeister a. D. Fritz Dürrschnabel, die Beigeordneten Gert Müller (Germersheim) und Dieter Day (Philippsburg ), Ortsvorsteher Alfred Gockel (Rheinsheim), Stadt- und Ortschaftsräte, die evangelische Pfarrerin Renee Scholle und der katholische Pfarrer Thomas Maier, Schul- und Polizeirevierleiter und zahlreiche weitere Vertreter des öffentlichen Lebens wie auch der Vereine. "Pro Philippsburg" und die Leistungsgemeinschaft der Philippsburger Selbständigen waren mit vielen freiwilligen Helfern vertreten. Das Restaurant "Löwenbräu" sorgte am Abend für die Versorgung der Gäste mit vorzüglichem Essen. Die Gärtnerei Kühn unterstützte die Stadt mit Blumenschmuck. Der Ehrengast und Weggefährte des Ehrenbürgers Franz Burda, Kurt Neuschütz aus Offenburg, sagte später, "Dieser Tag in Philippsburg bleibt mir unvergessen. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt." Er werde Verleger Hubert Burda von seinem Besuch in der Geburtsstadt von dessen Vater berichten.

Stadtanzeiger 08.05.2008, Reeb

Philippsburger Geschichte auf einen Blick

Übergabe des ersten Flyers zum Altstadtrundgang an Bürgermeister Martus

 

Auf den Tag genau vor sechs Monaten hat Philippsburg den Altstadtrundgang offiziell eröffnet. Jetzt wurde von der Sparkasse Karlsruhe ein exzellenter Flyer zum Rundgang von Direktor Manfred Blum an Bürgermeister Stefan Martus übergeben. Im voll besetzten Sparkassenfoyer bedankte sich Martus auch im Namen des Gemeinderates für "das großartige Sponsoring" und beschrieb, wie damit ein von ihm gehegter Wunsch in Erfüllung gehe, Besuchern einen solchen Wegweiser an die Hand geben zu können.
Mit den Mitteln der Stadt sei das nicht möglich gewesen. Man habe in Philippsburg erkannt, dass die Stärkung des Wirtschaftsstandortes auch mit Tourismus zu tun habe. Ein erster großer Schritt in diese Richtung sei mit dem ausgeschilderten Altstadtrundgang gelungen. Jetzt hoffe man, dass vermehrt Menschen per Rad, Auto oder Bahn den Weg nach Philippsburg finden würden.

v.l.n.r.: Sparkassendirektor Manfred Blum, Bürgermeister Stefan Martus,
Pfarrer Thomas Maier, Pfarrer i.R. Hans
Off,Ekkehard Zimmermann, der die Flyer-Texte schrieb
 

Damit sei man dann den eigenen Wünschen und Zielen in einem wichtigen Schritt näher gekommen. Martus begrüßte ganz besonders eine große Anzahl von Fremden- und Stadtführern aus Speyer, Germersheim, Schwetzingen, Bruchsal und Heidelberg, die als fachinteressierte Gäste nach Philippsburg gekommen waren. Wenn von großen historischen Städten der Kurpfalz wie Speyer, Schwetzingen und Worms die Rede sei, dürfe Philippsburg dabei nicht vergessen werden. "Das Einzige, was uns von diesen Städten unterscheidet, ist, dass wir aufgrund der Schleifung der Festung keine steinernen Zeugen mehr in Philippsburg aufweisen können", so Martus.

Die Stadtführer wurden nach der Präsentation vom Philippsburger Beigeordneten Dieter Day und Heimatfreund Rudolf Rau zu einem Rundgang entlang der Pylonen begleitet. Zu den Gästen der Präsentation gehörten der Historie entsprechend auch der Militärhistoriker Oberstleutnant a.D. Dr. Waldis Greiselis, wie Bundeswehrgeneral Manfred Hofmeyer, beide frühere Kommandeure in der Philippsburger Salm-Kaserne. Der Rathauschef dankte auch dem Ehepaar Torzewski vom Unternehmen Logikum als den "richtigen Leuten" für die Herstellung der informativen Pylonen für den Altstadtrundgang und des Flyers. Sie hätten "ihr großes Können dabei unter Beweis gestellt".

 

Als eine der "tragenden Säulen" im ganzen Geschehen nannte Martus Ekkehard Zimmermann, der die Stadt beim Altstadtrundgang unterstützt und sämtliche Texte für den Flyer geliefert hat. Martus berichtete auch, die Stadt habe immerhin aufgrund des Modellvorhabens "Festungs- und Barockstadt Philippsburg" für den Altstadtrundgang einen Zuschuss von 33 000 Euro nach dem Bund-Länder-Programm ,SSP' erhalten. Sparkassendirektor Blum hatte in seiner Ansprache betont, die Pflege und Förderung der Geschichte und Kultur von Philippsburg sei für sein Institut in gleicher Weise Herzensangelegenheit und gesellschaftliche Verantwortung. Das Heimatbewusstsein wolle man fördern. Als "Essenz des Altstadtrundgangs" biete der Flyer Informationen zur Geschichte Philippsburgs in komprimierter Form im Taschenformat. Ekkehard Zimmermann erklärte in seiner historischen Einführung zum Altstadtrundgang, bei dessen Konzeption sei es darauf angekommen, das heute noch Sichtbare anschaulich zu zeigen und entsprechend zu kommentieren. Die Dokumentation der 17 Stationen und Objekte versuche daher, die Sehenswürdigkeiten immer in den größeren Zusammenhang einzuordnen. Dabei würden die drei Schwerpunkte transparent: das Mittelalter von der ersten urkundlichen Erwähnung 784 bis zur Stadterhebung 1338 und Ernennung zur fürstbischöflichen Residenz, der Festungsbau durch Philipp von Sötern und seine Folgen im Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende von Stadt und Festung durch Revolutionsheere und Napoleon 1799/1800 und schließlich der Wiederaufbau unter schwierigsten Umständen bis zur Situation in der heutigen Zeit. Dem Bürgermeister, so Zimmermann, und dem Stadtrat sei weiter eine glückliche Hand zu wünschen, um durch gezielte Marketing-Maßnahmen Ansehen und Attraktivität der Stadt zu mehren

Stadtanzeiger 30.04.2008, Reeb

 

 

 

Lehrer und Schüler der Musik- und Kunstschule Philippsburg unter Mitwirkung ihres Leiters Matthias Hutter sorgten mit aus­gewählter Musik der Klassik
für den musikalischen Rahmen
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Philippsburger Festungs- und Schlossmodell auf DVD


Die im Auftrag der Stadt Philippsburg neu gefertigten DVDs über das Philippsburger Schloss- und das Festungsmodell sind, dank ehrenamtlicher Mitstreiter, ein echter „Hingucker" geworden.
Der virtuelle Rundgang schließt alle zentralen Plätze und Baulichkeiten ein, darunter die Residenz, der fürstbischöfliche Marstall, das Kasernenviertel, das Priesterseminar und das Spital. Mit Hilfe einer Kamera, die durch die maßstabsgetreue Nachbildung der Stadtansicht mitsamt Bastionen und Bollwerken schwenkt, wird der einstige Bischofssitz zum Leben erweckt.

Bei dem Festungsmodell, mit erstaunlicher Detailtreue geschaffen, handelt sich um daswichtigste Exponat der Philippsburger Geschichte. Identifizierbar sind heute noch alle Straßenzüge und Gebäude.
Wer sich die vertonten Filme betrachtet, wähnt sich bei einer Stadtführung vor 311 Jahren.

Die DVD vom Schlossmodell wird für Sie zum Preis von 10,-- € und die DVD vom Festungsmodell zum Preis von 12.- € auf Bestellung angefertigt.

Wenn Sie Interesse am Erwerb einer DVD haben wenden Sie sich bitte im Bürgerhaus, Weiße-Tor-Str. 4, an Frau Braun, Tel. 07256/87-121 oder per Mail: edelgard.braun@philippsburg.de
 

Historische Kupferstich-Ausstellung in Speyer

Erstmalig werden Bildnisse zur Geschichte der beiden Nachbarstädte gezeigt

Das umfangreiche Kupferstich-Kabinett der Stadt besitzt wertvolle Bestände, von denen ca. 40 ausgewählte Objekte der Öffentlichkeit in Speyer erstmalig präsentiert werden. In der Hauptstelle der Kreis- und Stadtsparkasse Speyer wird die Ausstellung am 24. Januar um 19.00 Uhr eröffnet und dauert bis zum 22. Februar 2008. Oberbürgermeister Werner Schineller (Speyer) und Bürgermeister Stefan Martus (Philippsburg) werden bei der Eröffnung zugegen sein. Vorstandsmitglied Uwe Wöhlert wird begrüßen und Ekkehard Zimmermann wird den Vortrag zur Einführung halten. In erster Linie geht es auch um die Präsentation von bisher wenig beachteten Bildnissen aus der Festungszeit. Die Ereignisse damals lassen sich von der Geschichte der freien Reichsstadt Speyer nicht trennen. Der Rhein hatte jahrhundertelang nichts Trennendes. Sowohl das Fürstbistum Speyer als auch die Kurpfalz oder das Bistum Straßburg hatten ihre Territorien auf beiden Seiten. Immer wieder ist den Bewahrern der historischen Dokumente zu danken. Namen wie Max Neudold, Josef M. Fieser, Hermann Heiler, Franz Herd, Konrad Odenwald, Rudolf Futterer u.a. sind dabei unvergessen. Ihr Vermächtnis wurde durch Rahmung und fachgerechter Unterbringung der Stiche erfüllt. Dies war allerdings nur durch das Sponsoring der Firma KHW (Karl Herd) und Blue Chip (Asmus) möglich. Inzwischen hat auch die Stadtverwaltung Germersheim großes Interesse an der Sichtung der Sammlung bekundet.

Stadtanzeiger 24.01.2008, Ekkehard Zimmermann

 

Die französische Rheinlaufkarte von 1748 dokumentiert sehr deutlich die enge Verbindung der Nachbarstädte Speyer, Philippsburg und Germersheim im 18. Jahrhundert.

 

Demonstration barocken Lebensgefühls und Raum zu göttlicher Begegnung


2. Auflage des Kunstführers zur Philippsburger Kirche St. Maria

Nach der vergriffenen Erstauflage in tausend Exemplaren im Frühjahr 2004 ist jetzt der "Kleine Kunstführer durch die katholischche Pfarrkirche St. Maria zu Philippsburg" in gleicher Auflagenhöhe in der 2. Auflage 2007 erschienen. Die von den Heimatfreunden Ekkehard Zimmermann (Text) und Hans Wein (Fotos) herausgegebene Broschüre hat sich im eigentlichen Inhalt nicht verändert. Das betrifft vor allem die historische Zusammenschau der vielen Sehenswürdigkeiten samt ihrer Geschichte, die die Kirche birgt und die eingängig dargestellt werden. Geändert haben sich den Zeitläufen entsprechend die Vorwortgeber. Beide Pfarrer, damals Anton Killer, heute Thomas A. Maier, heben die Bestimmung der Kirche als Ort des Gottesdienstes und des Gebetes, Raum für die Begegnung mit Gott hervor. Ein Museum wolle und solle das Gotteshaus nicht sein. Das schmälert freilich nicht das Interesse an der Geschichte, dem Entstehen und der Einrichtung der Kirche. Bürgermeister Stefan Martus beschreibt seinerseits die Kirche als Wahrzeichen der Stadt und "Juwel des Barock im Bruhrain", gleichzeitig als idealen Ausgangspunkt für den neu angelegten Altstadtrundgang.
Hinzugekommen ist danach eine Seite, auf der das lobende Echo auf die Erstauflage in den Worten der verstorbenen Aenne Burda wie des damaligen Erzbischofs von Freiburg, Dr. Zollitsch, und vom Bischof von Speyer, Dr. Schlembach zitiert wird, ebenso Äußerungen vom Markgraf Bernhard Prinz von Baden, Speyers früherem Oberbürgermeister Dr. Rosskopf, Bruchsals Oberbürgermeister Doll und anderen. Neu ist auch am Ende der Schrift eine Seite mit Bildern bedeutender Söhne der Stadt Philippsburg, für die St. Maria die Taufkirche war: Hieronymus Nopp und Dr. Franz Burda. Hinzugekommen ist auch eine Reihe weiterer Fotos wie von der ehemaligen Klosterkirche von Schluttern, wo bis 1809 die große Glocke hing, von Fürstbischof Johann Hugo von Orsbeck (1675 -1711), der den Neubau der Philippsburger Stadtkirche ermöglicht hatte, und von dankbar erinnerten Vorfahren der Stifterfamilie Elisabeth und Dieter Rauh. Diesen Zugaben entspricht dann auch die insgesamte Erhöhung der Seitenzahl der Broschüre von 44 auf 48. Sie ist jetzt bei den Philippsburger Bankinstituten, in der Buchhandlung und im Zeitschriftenhandel für unter fünf Euro zu erhalten.

Stadtanzeiger 17.01.2008, Reeb

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